Roderich Moessner erhält Max-Born-Preis
Überblick
Der Dresdner Physiker Prof. Roderich Moessner wird für seine herausragenden wissenschaftlichen Beiträge zur Physik mit dem Max-Born-Preis 2026 ausgezeichnet. Moessner ist Direktor am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme Dresden und gehört zu den 25 Gründungsmitgliedern des Exzellenzclusters ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien. Seine bahnbrechenden Arbeiten zu Spinflüssigkeiten, Ladungsstreifen in Quanten-Hall-Systemen und frustriertem Magnetismus liefern grundlegende Einsichten in neue physikalische Phänomene und prägen die topologische Festkörperphysik weltweit. Der Preis wird gemeinsam vom britischen Institute of Physics (IOP) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) vergeben.
Roderich Moessners Arbeiten enthüllen neue physikalische Phänomene. Er ist insbesondere für seine grundlegenden theoretischen Arbeiten zu Spinflüssigkeiten, frustriertem Magnetismus und der Vorhersage von Ladungsstreifen in Quanten-Hall-Systemen bekannt und hat kürzlich diskrete Zeitkristalle vorhergesagt und mit Hilfe von Google's Sycamore-Quantencomputer experimentell nachgewiesen.
Roderich Moessner studierte an der University of Oxford, Vereinigtes Königreich, und schloss dort 1997 seine Promotion in theoretischer Physik unter John T. Chalker ab. Nach weiteren Jahren als Junior Research Fellow wechselte er an die Princeton University. Von 2001 bis 2006 forschte er am Centre national de la recherche scientifique und kehrte anschließend nach Oxford zurück. 2007 wurde er Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik komplexer Systeme und ist seit 2008 ebenfalls Honorarprofessor an der Technischen Universität Dresden. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Würzburg-Dresdner Exzellenzclusters ct.qmat.
Seit 1973 wird der Max-Born-Preis für besonders wertvolle und aktuelle wissenschaftliche Beiträge zur Physik verliehen – in Erinnerung an das Wirken des Nobelpreisträgers Max Borns. Die Auszeichnung geht jährlich abwechselnd an deutsche und britische Forschende. Der deutsche Mathematiker und Physiker Max Born wurde von den Nationalsozialisten verfolgt und nahm im Exil die britische Staatsbürgerschaft an. Für seine Beiträge zur Quantenmechanik erhielt er 1954 den Nobelpreis für Physik.
Roderich Moessner ist das zweite Gründungsmitglied von ct.qmat, das den Max-Born-Preis erhält. Im Jahr 2022 erhielt Prof. Claudia Felser den Preis für ihre internationale Führungsrolle auf dem Gebiet des Designs und der Entdeckung neuer anorganischer Verbindungen, insbesondere sogenannter Heusler-Verbindungen und anderer topologischer Quantenmaterialien.
Daten & Fakten
14.11.2025
Bild
© Tobias Ritz
Exzellenzcluster ct.qmat
Das Exzellenzcluster ct.qmat – Complexity and Topology in Quantum Matter (Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien) wird seit 2019 gemeinsam von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der TU Dresden getragen. Fast 400 Wissenschaftler:innen aus mehr als 30 Ländern und von vier Kontinenten erforschen topologische Quantenmaterialien, die unter extremen Bedingungen wie ultratiefen Temperaturen, hohem Druck oder starken Magnetfeldern überraschende Phänomene offenbaren. Das Exzellenzcluster wird im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert – als einziges bundeslandübergreifendes Cluster in Deutschland.
Ansprechpartnerin für Journalist:innen
Katja Lesser
Pressesprecherin & Leitung Kommunikation
Exzellenzcluster ct.qmat
Tel: +49 351 463 33496
Email: katja.lesser@tu-dresden.de